Hombré unser Spanier, der zuerst kein Wort deutsch verstanden hat.
Sommer 2002, ich musste zum Lotto und Bastelladen ins Dorf fahren, dringend einen Lottoschein abgeben. Und da hing er, der Zettel klebte in der Eingangstür “ liebenswerter älterer Hund aus der Hundevermittlung sucht ein Zuhause“.
Das war es! Ich weiß gar nicht wie lange ich vor der Eingangstür stand und krampfhaft versuchte die Telefonnummer von der Anzeige zu notieren. Ich rief sofort meinen Mann an und erzählte es ihm, in unserem Haus war genügend Platz für einen Hund, also warum nicht?! Wir wohnten außerhalb vom Ortskern um uns Felder, der Nord-Ostsee Kanal, kilometerlange Fahrradwege, also ideal.
Somit versuchte ich den ganzen Tag Jemanden ans Telefon zu bekommen, der mir mehr Informationen oder sogar ein persönliches Treffen organisieren konnte. Mein Mann war zu diesem Zeitpunkt leicht genervt von mir, da ich fast minütlich die Telefonnummer anrief. Und irgendwann war es soweit, ein Termin für den nächsten Tag wurde vereinbart.
Das zusammentreffen verlief entspannt, Hombré hatte kein Interesse an uns, er lag auf seiner Decke und schlief. Hombré hat in den letzten Monaten viel Schlimmes erlebt. Sein Besitzer wurde krank in dieser Zeit wurde Hombré notdürftig im Keller eingesperrt und von Nachbarn versorgt. Der Besitzer verstarb einige Wochen später im Krankenhaus und das leben im Keller lief für Hombré noch ein paar Monate so weiter. Eine spanische / deutsche Hundevermittlung ist auf diesen Zustand aufmerksam geworden und so kam er nach Deutschland.
Kein Wunder das er uns nicht beachtete. Nach einer Weile wurden wir warm mit ihm, konnten einen Spaziergang machen und als Karsten den Kofferraum vom Auto aufmachte, saß Hombré drin. Ein kleines Zeichen? Wir konnten ihn tatsächlich kurze Zeit später zu uns nach Hause holen. Die erste Zeit bellte er nicht wenn es an der Tür klingelte, aber mit jedem Tag mehr den er bei uns verbrachte, kam er in seinem neuen Zuhause an. Rad fahren oder nur faul im Garten liegen fand er super.
Er liebte es, die Reste vom Apfel zu essen, selbstgebackene Hundeplätzchen – das Rezept war von meiner Nachbarin Waldi. Im Sommer lag er gerne unter dem Busch, wo es kühl war. Nur wenn man genau hinschaute konnte man ihn entdecken, er war gut getarnt mit seinem Fell, zwischen den braunen Steinen und dem Grün. Im Winter tobte er, als hätte er in seinem Leben nie Schnee gesehen. An seinen Beinen klebten oft große Schneekugeln fest. Es war einfach herrlich mit Hombré! Die hohen Schneeberge im Garten nutze er auch gelegentlich um den Gartenzaun zu überqueren.
Im April 2005 mussten wir Hombré erlösen, sein ganzer Oberkiefer war durch eine Infektionskrankheit nicht mehr zu retten. Danke, Hombré für die Geduld mit uns, deine Wärme und deinem Vertrauen in uns.